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Sicherheit durch Aufmerksamkeit

Sicherheit durch Aufmerksamkeit

Nur wer seine Umgebung wahrnimmt, kann auf Gefahren reagieren
Nur wer seine Umgebung wahrnimmt, kann auf Gefahren reagieren

Sicherheit ist Einstellungssache: Es ist immer besser, nicht in eine unsichere Situation zu geraten und sie zu vermeiden, als sich aus einer schwierigen Lage zu befreien zu müssen! Dazu gehört es aber, sich der des jeweiligen Umfelds bewusst zu sein und nicht tagträumend durch das Leben zu laufen.

Scott Stewart (Stratfor) unterteilt die Aufmerksamkeitsgrade des Menschen in 5 Stufen:

  1. „Tuned Out“, am besten vielleicht mit „dösend“ zu übersetzen
  2. „Entspannte Aufmerksamkeit“
  3. „Fokussierte Aufmerksamkeit“
  4. „Alarm“
  5. „Lähmung“

Die meisten Menschen wechseln oftmals am Tag zwischen Stufe 1 und Stufe 3 hin und her. Jedoch ist es typischerweise schwieriger und vor allem langsamer, aus dem Dösen in den Alarm-Modus zu wechseln.

Aufmerksamkeits-Stufen und praktische Beispiele

Stufen/BeispieleStufe 1:
"Tuned Out", dösend
Stufe 2:
Entspannte Aufmerksamkeit
Stufe 3:
Fokussierte Aufmerksamkeit
Stufe 4:
Alarm
Stufe 5:
Lähmung
Zu HauseSie liegen auf der Couch sehen dösend fernSie räumen auf, üben eine Tätigkeit ausEs klopft an der Tür, auf der Straße vor dem Fenster ruft jemand ewasJemand tritt gegen Ihre Tür, Sie riechen Rauch,
es kracht und knallt vor Ihrem Haus wie bei einem Autounfall
Sie steigen in den Lift und er stürzt plötzlich ab
Im AutoSie fahren auf der Autobahn irgendwo zwischen Sankt Pölten und Amstetten und haben noch 2 Stunden Fahrtzeit vor sich, das Radio läuft, die Landschaft rauscht vorbeiSie sehen ein Auto, dass nicht 100%ig die Spur hält, oder Ihnen fällt das Wildwechsel-Schild auf und Sie nähern sich einem Waldstück, Sie fassen das Lenkrad etwas bewusster an. Sie nähern sich einer Kurve, in der Sie schon mal auf Nässe oder Eis ein wenig gerutscht sind.
Ein Auto vor Ihnen mach einen Spurwechsel, der Sie genauer hinsehen lässt
Sie springen auf die Bremse, weil ein Kind mit Ball auf die Straße springt.
Das Auto vor Ihnen stoppt abrupt an einem Stau-Ende, das Sie noch nicht wahrgenommen haben.
Ihr Auto stürzt über eine Böschung, Sie sehen dass Sie im Fluss landen werden
In öffentlichen VerkehrsmittelnSie warten auf die U-Bahn und lesen währenddessen irgendetwas am Mobiltelefon oder blättern in der Gratiszeitung, ohne sie wirklich zu lesenSie nähern ich Ihrer Station und schauen, ob der Ausgang gut frei ist. Zwei Kontrollore beginnen eine Überprüfung der FahrscheineJemand streitet lautstark mit den Kontrolloren und stößt eine andere PersonIhr Buss rauscht ohne zu bremsen auf eine rote Ampel zu
Am ArbeitsplatzSie erledigen eine Routinetätigkeit, die Sie oft und beinahe automatisch erledigenSie nehmen wahr, dass neue Gesichter im Büro sind, die Ihnen noch nicht geläufig sindJemand beschimpft Ihren Kollegen lautstarkSie hören ein krachendes Geräusch von nebenanSie sehen aus dem Fenster und können den Piloten des Flugzeugs, welches auf sie zufliegt, in die Augen sehen
Auf der StraßeSie spazieren die Straße lang, Sie haben keinen Stress, die Läden haben noch lang genug offen um alles zu erledigen...Sie betrachten Schaufenster, Menschen, Hunde,...Sie beobachten, wie sich jemand an der Tasche eines Passanten zu schaffen macht. Sie erkennen Anzeichen, dass sich jemand zu streiten beginnt.Die Streitenden wenden sich Ihnen zu und schreien Sie an - jemand schreit auf und eine andere Person läuft plötzlich losEin LKW rast auf eine Personengruppe zu

Die Stufe der entspannten Aufmerksamkeit kann man den ganzen Tag über beibehalten – aber achten Sie mal darauf, wie viele Menschen in ihrem Umfeld offensichtlich auf Autopilot durch das Leben gehen. Das ist jener Zustand, in dem Sie die Kontrolle leicht verlieren, langsam auf Veränderung reagieren und den zum Beispiel Taschendiebe besonders gerne nutzen.

Einfache Verhaltensregeln, die Sie sicherer machen:

  • Keine Kopfhörer in der Öffentlichkeit: Sie sind ein eindeutiges, weithin sichtbares Signal für Unaufmerksamkeit
  • Sehen Sie sich regelmäßig um und fragen Sie sich z.B. hin und wieder, wieso Ihre unmittelbaren Nachbarn wohl gerade hier sind. Machen Sie es sich zur Gewohnheit, Menschen und ihr Verhalten zu beobachten – und wenn Sie sich nur gute Ideen für neue Outfits oder Trends holen
  • Vergewissern Sie sich, ob es nun OK ist „abzuschalten“. Nichts spricht dagegen, vor dem Fernseher zu dösen, aber sind die Kerzen aus, die Tür verschlossen? Machen Sie es sich zur Routine, sich ganz bewusst zu erlauben auf Autopilot zu schalten.

 

Quelle: https://www.stratfor.com/weekly/practical-guide-situational-awareness, Scott Stewart, 2012

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